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MEINE REISE IN DIE ENDLOSIGKEIT

Aktualisiert: 15. Sept. 2021

Mein Weg begann lange bevor ich mich vor über 20 Jahren zu meiner ersten Meditation hinsetzte. Ich war frisch geschieden, sehr jung und hatte ein Buch gelesen, das mein Leben veränderte. Es handelte sich übrigens um ‚Die Prophezeiungen von Celestine‘ von James Redfield. Dadurch wurde ein Samen für einen Ansatz gesät der versprach, dass da draußen mehr und etwas ganz anderes vorhanden war als das, was meine traditionelle, konservative Erziehung mir beigebracht hatte.

Noch etwas Hintergrund Information zu mir – ich war stets extrem damit beschäftigt etwas zu tun, einfach immer aktiv zu sein. Ich arbeitete tagsüber als Flughafenmanager und leitete einen Flughafenbetrieb mit knapp 300 Mitarbeitern für eine inländische Fluggesellschaft am internationalen Flughafen Kapstadt. Abends habe ich entweder Flamenco geprobt oder bin als Solo Flamencotänzerin für ein professionelles Tanzunternehmen aufgetreten. Ich war brillant darin, meine Tage und Nächte bis zum Rand voll zu packen und plante jedes Detail genauestens.

Auf meiner Suche nach Meditation begann ich, Bücher zu lesen, weil ich von transzendentaler Meditation und deren positiver Auswirkung gehört hatte. Am meisten beeindruckt hat mich ‚Diamond Minds: Psychology of Meditation‘ von Rob Nairn. Also entschied ich mich für einen Meditationskurs für Anfänger. Ich war auf der Suche nach der perfekten Methode – wie wenig ich damals verstanden habe!!

Als disziplinierte Person nahm ich mir jeden Morgen Zeit um zu meditieren – und mit meinem beschäftigten Verstand war dies ein ständiges Ringen. Die meisten meiner Meditationen waren ein Kampf mit meinen Gedanken. Aber ich blieb beständig – Entschlossenheit ist eine Eigenschaft, die ich in großen Dosen habe. Nach und nach wurde es einfacher und ich konnte 15 bis 20 Minuten sitzen. Und es fühlte sich so für mich an, dass ich das Meditation nennen konnte. Ich entschied mich für stille Meditationen, in denen ich meinen Atem beobachtete, im Gegensatz zu geführter Meditation oder der Arbeit mit einem Mantra. Es fühlte sich instinktiv wie der passende Weg für mich an. Gleichzeitig genoss ich es auch an Gruppenmeditationen teilzunehmen und ging regelmäßig zu einer monatlichen Vollmondmeditation. Die Effekte einer Gruppenmeditation können sehr intensiv sein und ermöglichen es – da alle die gleiche Intention haben – leicht in einen Ort innerer Ruhe einzutauchen. Eine erste Auswirkung, an die ich mich bei meiner täglichen Meditationspraxis deutlich erinnere, war das Gefühl, dass sich die der Lauf der Zeit verlangsamt hat. Ich schien jetzt mehr als genug Zeit zu haben, um das zu tun, was an meinem anstrengenden Tag getan werden musste – und es fühlte sich tatsächlich so an, als würden sich die Dinge in Zeitlupe bewegen, was mir die Zeit gab, alles unterzubringen. Heute kann ich es besser formulieren: Ich fing an klarer zu denken und mich besser zu konzentrieren, als der Lärm und die Unordnung meines Geistes sich beruhigten. Dieser ruhigere Geist hatte dann einen positiven Einfluss auf meine täglichen Routinen und mein Leben insgesamt. Meine Energie schien grenzenlos.



Die Auswirkungen der Meditation sind kumulativ und je mehr man meditiert, desto mehr Klarheit gewinnt man. Ich habe auch die Fähigkeit gewonnen, mit meinem eigenen neutralen Beobachter mit den Höhen und Tiefen des Lebens umzugehen. Der beste Ratschlag, den ich jemals über das Loslassen von Gedanken in der Meditation erhalten habe, war, sie wie vorbeiziehende Wolken am Himmel zu beobachten ohne sich auf sie einzulassen oder ihnen widerstehen zu müssen. Wie eine Wolke ziehen die Gedanken vorbei, ebenso wie die nächste und die nächste und je präsenter mein neutraler Beobachter wurde, desto mehr konnte ich dies tun. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich über die Meditation hinaus viele andere Kurse und Übungen zur Selbsterforschung gemacht habe und mir daher zunehmend auch meiner Worte, Gedanken und Handlungen bewusst wurde.

Keine Meditation ist gleich; einige sind tief, andere weniger – es gibt Zeiten, in denen ich zweimal am Tag meditieren „muss“ und andere Phasen, in denen ich Tage überspringen kann. In jedem Fall ist die Meditation Teil meines Lebens geworden und durch diese Praxis habe ich Frieden, Klarheit, Freude sowie Verbindung mit meinem Inneren Selbst gefunden. Manch ein Impuls oder eine brillante Idee kommt mir während einer Meditation oder kurz danach. Auch wenn mich das Leben mal aus der Bahn geworfen hat, kommen Momente des Friedens und der Ruhe aus meiner Meditationspraxis zu mir. Jeder Meditationsweg ist individuell und diejenigen, die eine Berufung zum Meditieren haben, werden in ihrer Praxis ihren eigenen Weg finden. Wenn sich der Geist beruhigt, wird der Klang unserer Intuition klarer, lauter und unsere Fähigkeit, diesem Klang zu vertrauen und unserer inneren Führung zu folgen, wird mutiger.

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